Am 19. November 2015 wurde die Ausstellung eröffnet, die noch bis zum 3. April 2016 zu sehen sein wird. Der 270 Seiten starke Katalog (Hirmer) kostet im Museum 29.- Euro.
1996 hatte die Alte Nationalgalerie die wunderbare Ausstellung »Manet bis van Gogh, Hugo von Tschudi und der Kampf um die Moderne« gezeigt, eine der ersten, die ich in Berlin besuchte. Ihr Thema war die fortschrittliche Ankaufspolitik ihres Direktors von Tschudi (1896-1908), die sich gegen den Akademiegeschmack Kaiser Wilhelms behaupten mußte und der Berlin seither große Meisterwerke ausländischer Maler verdankt.
Gegenstand dieser Ausstellung ist nun die Entwicklung der Berliner Kunstszene in jener bewegten Zeit. Im letzten Jahr gab es einen Vergleich der Kunst in den Kaiserstädten Wien und Berlin jener Zeit. Von der Gründung der »Berliner Secession zur Novembergruppe 1898 bis 1919« lautet der Untertitel.
Vom Impressionismus über Expressionismus, Kubismus und Futurismus zu neun Sachlichkeit und Konstruktivismus. Die Ausstellung […] widmet sich dieser schnellen Abfolge der künstlerischen Umwälzungen in Berlin im Zeitraum von 1898 bis 1919. Im Jahr 1898 gründet sich die Berliner Secession, 1919 stellen die Berliner Secession, die Freie Secession und die 1918 gegründete Novembergruppe gemeinsam auf der Kunstausstellung Berlin aus. Innerhalb von 20 Jahren wandelte sich die großbürgerliche Welt des Kaiserreichs in eine aufgewühlte Welt im Umbruch nach der Novemberrevolution 1918 und in der beginnenden Weimarer Republik. Grade die Kunst in Berlin spiegelt diese Umbrüche wider. Sie ringt dies in ihren werken zum Ausdruck, aber auch in der Auseinandersetzung der Künstler in ihren Vereinigungen lässt sich die intensive Diskussion über den richtigen Weg der Kunst ablesen. (Katalog, S. 11)
Berliner, Neue und Freie Secession sowie die Novembergruppe werden in der Ausstellung mit kurzen Erläuterungstexten, Ausstellungskatalogen und einigen anderen originalen Texten, auch theoretisch-programmatischer Natur vorgestellt und natürlich ihren Bildern.
Sehr eindrucksvoll wird der künstlerische Wandel sichtbar; dabei wird Bekanntes gezeigt, aber auch viele Bilder, die ich noch nicht kannte. Ich freue mich auf das Nachempfinden und Weiterlesen im ansprechenden Katalog. Schließlich ist Erstaunliches und durchaus sehr Unterschiedliches zu sehen, wie die folgende Auswahl belegen mag.
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