Willem Elsschot, Villa des Roses, 1913, dt. 1993 (Übersetzung von Waltraud Hüsmert) – Band 1121 der Bibliothek Suhrkamp, 177 Seiten plus Nachwort.

Foto: nw2016
Der Autor lebte von 1882 bis 1962 und hieß mit bürgerlichem Namen Alfons Jozef de Ridder und stammte aus Antwerpen. »Villa des Roses« ist sein Debütroman. Elsschot war als Kaufmann tätig; privat schrieb er Prosa und Gedichte, allerdings in – wie dem Nachwort zu entnehmen ist – letztendlich bescheidenem Gesamtumfang.
Namensgebender Ort des Geschehens ist das Pariser Hotel »Villa des Roses«, in dem das Eigentümerehepaar mit wenigen Angestellten und einer Reihe schrulliger Gäste zusammenleben. Der Grundzug des Romans ist trotz des humoristischen Tonfalls, mit dem die Personen charakterisiert werden, zutiefst pessimistisch. Dies gilt für die diversen Bemühungen des Ehepaars Brulot, mit ihrem Hotel Geld zu verdienen, mehr noch aber für die sich im Laufe des Geschehens entwickelnde Liebesgeschichte zwischen einem Gast und einer Angestellten des Hotels.
Die „gute alte Zeit“ hat es eben nicht gegeben. Das Schlaglicht, das Elsschot auf die Welt von gestern fallen läßt, macht dies sehr deutlich.
Und warum spreche ich von einem Zufallsfund? Ich bin an einer Filiale des „Berliner Büchertischs“ vorbeigekommen und habe dort ein wenig gestöbert. Hineingelockt hatte mich ein Buch über Hofmannsthal. Davon ein andermal.
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