Wer die Raddatz-Tagebücher gelesen hat, kennt seinen Namen und FJRs dezidierte Meinung über seinen Habilitationsvater.
Der 1930 bei Hans Kelsen promovierte Jurist (geboren 1907) ging 1933 als Jude, Homosexueller und Sozialist ins Exil und wurde während des Krieges zu einem Literaturwissenschaftler. Mit den Alliierten kehrte er später nach Deutschland zurück und wurde schließlich Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig. 1963 besuchte er einen Verlag in der Bundesrepublik und kehrte nicht mehr in die DDR zurück. Von 1965 bis 1973 war er Professor an der Technischen Hochschule Hannover, danach Honorarprofessor in Tübingen, wo er am 19. Mai 2001 starb.
Zwischen 1948 und 2001 erschienen zahlreiche Bücher zur deutschen und europäischen Literatur; 1991 „Der Turm von Babel“ über die untergegangene DDR und 2001 die „Erinnerungen an Willy Brandt“.
Dass Mayer bei Kelsen promoviert hat, wusste ich nicht. Was es für merkwürdige Verzweigungen gibt!