W. Somerset Maugham, Die Unvergleichliche und neun andere unvergleichliche Geschichten, (The Mixture as Before, 1940), undatierte deutsche Ausgabe.

Foto: nw2017
Der erfolgreiche Schriftsteller (1874-1965) hatte ein wechselhaftes Leben, das durchaus einem einer zahlreichen Romane oder Theaterstücke entstammen könnte – und ihm bezeichnenderweise auch als Inspiration für den Roman »Der Menschen Hörigkeit« (1915) diente. Nach seiner Scheidung im Jahre 1928 lebte er an der Côte d’Azur, die wie die Ziele seiner Reisen, oft als Schauplatz seiner Erzählungen dient.
Seine Reisen in die Südsee und nach Fernost fanden Niederschlag in Kurzgeschichten, die Maugham gesammelt ab 1921 veröffentlichte. In Ihnen (sic) finden sich packende und authentische Porträts des „Englishman abroad“, Kolonialfiguren, wie sie bereits Conrads Werke bevölkerten und die Maugham mit skeptisch-distanziertem Blick meisterhaft zu schildern verstand. (Wikipedia)
Die „bekannte Mischung“ – mit dem Titel reagierte Maugham auf eine Kritik an dem vorherigen Erzählungsband – kombiniert ganz unterschiedliche Themen, Settings und Figurenkonstellationen. Prägnante Schilderungen von Personen und Orten, knappe Dialoge, Dramatik und Ironie, ja Spott ergeben eine wunderbar unterhaltsame Mischung. Die Erzählungen, die selten konkrete Zeitbezüge aufweisen, zeigen eine große Menschenkenntnis ihres Autors, gemischt mit einer gehörigen Portion Skeptizismus. Die untergegangene Welt des Empire erwacht mit der frappierenden Selbstverständlichkeit zum Leben, die den Rang des Autors erkennen läßt.
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