Daphne du Maurier (1907-1989) wurde bereits vor dem Krieg als Schriftstellerin bekannt. Ihr Roman »Rebecca« (1938) wurde zwei Jahre später kongenial verfilmt und errang zwei Oscars. Alfred Hitchcock griff nach diesem Erfolg für weitere Filme auf Texte du Mauriers zurück: »Die Vögel« und »Riffpiraten« basieren auf ihren Vorlagen; eine weitere Kurzgeschichte lieferte die Grundlage für das Drehbuch von »Wenn die Gondeln Trauer tragen«.
»Ein Tropfen Zeit« entstand im Jahr 1969. Das Buch spielt in der Gegenwart und dank einer Droge auch im 14. Jahrhundert. Die Landschaft ist gegenüber damals stark verändert, das Leben früher rauh und von politischen Konflikten überlagert. Magnus Lane und Richard Young bewegen sich in beiden Welten und erleben eine spannende Geschichte.
Die anderenorts gescholtene Büchergilde hat das Buch in einer sehr schönen Ausgabe herausgebracht. Es ist mit guten Reproduktionen von 24 Ölgemälden illustriert, die Kristina Andres zu diesem Zweck gemalt hat.
Das Buch liegt mit seinem Format von 19×24 cm gut in der Hand und die ganzseitigen Reproduktionen kommen auf dem schönen Papier gut zur Geltung.
Die Bilder haben einen losen, aber doch erkennbaren Bezug zum Text und fangen nach meinem Empfinden die Stimmung des Romans gut ein. Die Ausgabe ist für mich deshalb ein eindrucksvolles Plädoyer für das gedruckte Buch.
Die Geschichte ist dicht erzählt und entfaltet eine große Sogwirkung. Was geschah in der Vergangenheit – und wie wirkt sich das in der Gegenwart aus? Hier soll natürlich nichts über den Ausgang der Geschichte verraten werden.
Pingback: Leseliste 2015 – 1 | notizhefte
Pingback: Leseliste 2015 – 2 | notizhefte
Ich habe eine Schwäche für Daphne du Maurier und habe dieses Buch seit meiner Jugend (ja, wir hatten da schon Bücher) immer wieder gelesen, wie viele ihrer anderen auch. Schön das du es hier vorstellst.
Pingback: Meine 10 Highlights aus 2015 | notizhefte