Platon in Bagdad

Bereits im Jahr 2009 veröffentlichte John Freely dieses Buch unter dem Titel „Aladdin’s Lamp“, seit 2012 ist es auf Deutsch bei Klett-Cotta in der Übersetzung von Ina Pfitzner erhältlich. Der Untertitel „Wie das Wissen der Antike zurück nach Europa kam“ erläutert den Inhalt dieser Darstellung.

Freely, der in der Türkei Physik und Wissenschaftsgeschichte unterrichtete, erzählt, welches Wissen in der Antike entdeckt und erworben wurde, und schildert den ersten Weg dieses Wissens nach Westen, nach Rom. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches zog es sich wieder nach Osten zurück, nach Konstantinopel und an den östlichen Rand des Mittelmeers.

Im christlichen Abendland muß vieles wieder mühsam neu erworben werden – dies schildert Freely in seinem Buch „Aristoteles in Oxford“, und auch hier gibt es Kapitel zu diesem Thema. Wie kommt man aber in Westeuropa wieder an das Wissen, das bei den Arabern bewahrt wurde? Über das maurische Spanien, aus den Trümmern von Byzanz und durch Schriften arabischer Gelehrter, die an den westeuropäischen Universitäten begierig gelesen wurden.

Ich verstehe manche der naturwissenschaftlichen Fragen, um die es geht, nur im Ansatz, aber aus kulturwissenschaftlicher und wissenschaftsgeschichtlicher Sicht ist das Buch hochinteressant. Es ist flüssig geschrieben und zeigt den Wert, den wissenschaftlicher Austausch, die Kenntnis fremder Sprachen und ein offenes Erkenntnisinteresse für den Fortschritt der Wissenschaft haben.

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Eine Antwort zu Platon in Bagdad

  1. Maren Wulf schreibt:

    Danke für den Lesetipp! Das hört sich sehr interessant an.

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