Sonntag, 20. September 2015
Früh auf, um entspannt zum Flughafen zu kommen und bis dahin möglichst viel zu erledigen sowie in Ruhe zu frühstücken.
U-Bahn und Flughafenbus werden erreicht und verkehren pünktlich. In Tegel – TXL for ever! – klappt alles gut, um diese Zeit (08:45) ist natürlich auch noch nicht so viel los. Nach der Sicherheitskontrolle kann ich noch einen Kaffee trinken und einen ersten Blick in meine Reiselektüre werfen.
Der Flug nach Belgrad ist zwar gut gebucht, aber der Platz neben mir bleibt frei, was natürlich angenehm ist. Kein Rangeln um die Armlehne! Wir starten pünktlich und Berlin verschwindet rasch unter den Wolken.
Der Kapitän sagt die Flugroute an: Tschechische Republik, dann Ungarn mit Budapest und Szeged, schließlich Serbien mit Belgrad. Es ist schon ein seltsames Gefühl, über die zehntausende von Menschen hinwegzufliegen, die am Boden in umgekehrter Richtung unterwegs sind. Ich auf einer Dienstreise, sie auf der Flucht. Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen wird mit einem Mal sehr sinnfällig.
Wir landen zehn Minuten vor der Zeit, das Gepäck kommt recht rasch und mit dem Taxi geht es flott in die Stadt. Das Hotel, 2010 eröffnet, liegt wirklich sehr zentral und gleichzeitig ruhig. Auf dem Zimmer lockt eine Maschine zum ersten Kaffee.
Nach dem Auspacken unternehme ich einen ersten Erkundungsgang und finde heraus, daß es sowohl zu dem Treffpunkt heute Abend als auch zu unserem eigentlichen Tagungsort sehr nah ist. Außerdem entdecke ich ein schönes Gebäude der Belgrader Universität, den Studentenpark gegenüber, die mit Cafés belebte Fußgängerzone und geöffnete Buchhandlungen und Geschäfte. Ich schlendere zur alten Festung und schaue auf den Fluß, werfe einen Blick auf eine Plakatausstellung zum Ersten Weltkrieg aus serbischer Sicht und genehmige mir danach ein Stück Kuchen.
Lieber Norman,
da liest sich Dein Reisebericht ja fast ein bisschen wie der Bericht von einem Urlaubstag; mit schönem Hotel, wunderbarem Buchladen (die Kronleuchter sind klasse!) und ein bisschen Sieghtseeing. Dein letztes Foto gehört zensiert, pfui Spinne, es führt beim reinen Anblick schon zu Speichelsturz :-).
Und wie leicht, einfach, komfortabel und schnell Du mal eben nach Belgrad geflogen bist und wie mühsam dieser Weg ist, wenn er am Boden und zum Teil zu Fuß zurückgelegt wird, das habe ich beim Lesen der Flugroute, die der Kapitän erläutert, auch gedacht. Wir haben wirklich ein ziemliches Glück, hier leben zu können, in Frieden und Sicherheit und einigem Wohlstand…
Viele Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
die Arbeit beginnt erst morgen. Ich bin extra früh los, um schon etwas von der Stadt zu sehen und mich ein wenig einzustimmen. Nichts ist doch ärgerlicher, als wenn man nur in Konferenzräumen sitzt und gar nichts von der Stadt mitbekommt, in der man sich aufhält.
Viele Grüße
Norman