Ich setze eine Reihe fort, die ich „Monatserster“ betitelt habe. Das Literarische Geburtstagsbuch aus dem Radius-Verlag, auf das an dieser Stelle gleichsam traditionell Bezug genommen wird, erinnert an interessante Menschen:
Geburtstagskinder am 1. März sind
- Frédéric Chopin (1810)
- Oskar Kokoschka (1886)
- Robert Lowell (1917)
An einem 1. März sind gestorben
- Girolamo Frescobaldi (1643)
- Gabriele D’Annunzio (1938)
- Paul Scott (1978)
Meteorologisch ist zwar Frühlingsanfang, doch auf uns scheint immer noch die Wintersonne, über die Rose Ausländer gedichtet hat:
In der Wintersonne
erwärmt sich dein Traum
die Welt sei eine
helle Seele.
Vergiss dein Bett
laß deine
Gedanken tanzen
Jeder Augenblick
schenkt dir
Ewigkeit
Du siehst die
Berge das
himmelfarbene Meer
Wälder reden zu dir
Alles dir anvertraut
von der
Wintersonne
Der Februar 2015 ging auch jenseits des Kriegs in der Ukraine und der Terroraktivitäten von IS und Boko Haram überschattet zu Ende:
Eine Epoche der Kulturgeschichte der alten Bundesrepublik fand ihren Abschluß mit dem – selbstgewählten – Tode von Fritz J. Raddatz. Bemerkenswert sein Bekenntnis, trotz einer unbestreitbaren Wachheit, überlebt zu sein, überholt von einer ihm immer fremder werdenden Gegenwart, in der er seinen Ort nicht mehr länger behaupten wolle. Ob man dazu gleich die Radikallösung des Freitods wählen muß, bezweifele ich, aber der Rückzug aus der Öffentlichkeit, das Schweigen – in vielen Fällen alter Männer wäre es angebracht.
Umgebracht wurde gestern ein russischer Oppositionspolitiker, Boris Nemzow. Die Spekulationen schießen ins Kraut.