1862 wurde Arthur Schnitzler als Sohn eines Arztes in Wien geboren, wo er nach Schule, Militärdienst und Medizinstudium selbst als Arzt praktiziert, zunächst im Krankenhaus, ab 1893 in einer Privatpraxis.
Schnitzler schreibt – wie viele andere Ärzte – kundig inspiriert durch die seinerzeitigen Entwicklungen in Medizin und Psychologie, aber bekanntermaßen setzen sich praktisch alle Autoren der literarischen Moderne um die Jahrhundertwende mit Freud und seinen Erkenntnissen auseinander.
Dabei fokussierte sich Schnitzler deutlich darauf, sexuelle Wünsche und Phantasien darzustellen: Der Reigen (Erscheinungsdatum: 1900), Fräulein Else (1924) und Traumnovelle (1926) hatten eine ungeheure Wirkung. Die österreichische Zensur verbot die Aufführung des ‚Reigens‘, so daß das Stück erst 1920 in Berlin – ebenfalls mit Hindernissen – aufgeführt werden konnte.
Bei Kriegsausbruch ist Schnitzler – anders als die meisten österreichischen Kulturschaffenden und Intellektuellen – sehr zurückhaltend, was seiner Beliebtheit starken Abbruch tut.
„Jeder Krieg wird unter den nichtigsten Vorwänden begonnen, aus guten Gründen weitergeführt und mit den verlogensten Ausreden beschlossen.“
Späte Ehrungen sind die Präsidentschaft des österreichischen PEN-Clubs (1923) und der Burgtheaterring (1926). Schnitzler stirbt am 21. Oktober 1931 in Wien.
Jüngst las ich zu einer wiederentdeckten Novelle von Schnitzler, „Später Ruhm“, klang sehr gut – könnte was für uns sein ; )
Besser spät als nie!