Da ich erkältungsbedingt derzeit nicht schnell laufen kann, bin ich heute spazierengegangen, vom Bayerischen Viertel über den Heinrich-von-Kleist-Park zum Alten St.-Matthäus-Kirchhof und dann weiter zum Viktoriapark, wo ich zum wiederholten Male den Kreuzberg bestiegen habe, um das berühmte Denkmal anzuschauen und dabei, wie jeder gute Öffentlichrechtler, an das Kreuzberg-Erkenntnis des PrOVG vom 14. Juni 1882 zu denken.
Bei der Zwischenstation auf dem Friedhof habe ich mich an die #gruftwandeln-Aktionen erinnert, die man auf Twitter unter dem vorgenannten Hashtag und auch auf dem Blog Kulturfritzen gelegentlich verfolgen kann. Und dann bin ich eben ein wenig umhergeschlendert. Der Friedhof hat, wie man bei Wikipedia nachlesen kann, eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Daß er mal den besseren Ständen zur letzten Ruhestätte diente, sieht man ihm heute noch ebenso an wie die Tatsache, daß es einmal zu einem Eingriff gekommen sein muß. Es waren die Nationalsozialisten, die für ihre Reichshauptstadt Germania Platz brauchten und Umbettungen vornahmen. Heute gibt es Abteilungen für sogenannte Sternenkinder, also Tot- und Fehlgeburten sowie wenige Tage nach der Geburt gestorbene Babys. Einige Grabstätten dienen auch der Erinnerungen an Menschen, die an HIV/Aids gestorben sind.
Es gibt eine Reihe von Ehrengräbern und anderen Ruhestätten bekannter Persönlichkeiten der preußisch-deutschen Geschichte und der jüngeren Vergangenheit. Auch darüber gibt der oben verlinkte Wikipediaartikel Auskunft.