Annie Ernaux, Die Jahre, 2008, dt. 2017 (aus dem Französischen von Sonja Finck), Tb. 2019, 4. Aufl. 2020, 256 Seiten.

Ein sehr französisches und ein sehr weibliches Buch.
Gleichzeitig eine persönlich gehaltene Tour d’horizon durch die Zeit zwischen Kriegsende und 2006, die aber anschlußfähig ist. Die Namen der französischen Präsidenten kennt man aus den Nachrichten oder den Geschichtsbüchern, von der erwähnten Literatur hat man auch schon gehört, und ab den 70ern war man ja selbst dabei, die Welt aus einer anderen Perspektive, aber doch eine verwandte Welt, kennenzulernen.
Ein Buch über die Stadien des Lebens, in denen alles seine Zeit hat, aber doch zur Unzeit geschieht, und an deren Ende das Älterwerden und schließlich das Altsein steht, wenn man nicht nur für die Anderen, Jüngeren, sondern auch in den eigenen Augen alt ist.
Lesenswert, stilistisch und inhaltlich interessant, das ja – aber den Riesenhype um das Buch, den ich in Erinnerung habe, kann ich nicht nachvollziehen.