1. Januar

Der Beitrag zum 1. Januar ist eine Woche später verfaßt, beruht aber auf Notizen vom in Rede stehenden Tag. Da bereits der Beitrag zum 1. Dezember ausgefallen ist, reiche ich das heute nach. Er ist Teil einer Reihe, die ich „Monatserster“ betitelt habe.

Im Dezember 2014 war erschreckend viel Kleinkram zu erledigen, bis endlich die Weihnachtsferien anstanden. Der Januar gehört alten und ersten neuen Projekten und steht damit selbst ein wenig „zwischen“ den Jahren, wie ich finde.

Das Literarische Geburtstagsbuch aus dem Radius-Verlag, auf das an dieser Stelle gleichsam traditionell Bezug genommen wird, erinnert unter dem 1. Januar an die Geburtstage von:

  • Ulrich Zwingli (1484)
  • Jerome D. Salinger (1919)
  • Maurice Béjart (1927)

An einem 1. Januar sind gestorben:

  • Johann Christian Bach (1782)
  • Jakob Wassermann (1934)
  • Werner Schwab (1994)

Erich Kästner hat dreizehn wunderbare Monatsgedichte geschrieben.

Der Januar

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln frieren.
Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heißt, die Tage würden wieder länger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern.
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man’s auf allen Sendern,
dass sich auch unterm Himmel manches ändern
und, außer uns, viel besser werden soll.

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.

Frieden und Krieg waren Thema im Jahr 2014 und werden dies auch im neuen Jahr bleiben. Auch für Schiffsunglücke, Flugzeugabstürze, Anschläge wird das wohl gelten.

Das Jahr 2015 begann u.a. mit der Euro-Einführung in Litauen und dem Start der sonderbaren Eurasischen Union zwischen Rußland, Belorus und Kasachstan als Wirtschaftsunion, nun erweitert um Armenien und Kirgistan.

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Eine Antwort zu 1. Januar

  1. kai bremer schreibt:

    Lese Deinen Eintrag eben: der Jahresbeginn scheint nach den Ereignissen in Frankreich unendlich fern.

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