Charles Willeford, Die Kunst des Tötens, 1971, dt. 1991 (aus dem Amerikanischen von Rainer Schmidt), Ullstein 1992, 144 Seiten.

Das Buch ist auch unter dem Titel „Ketzerei in Orange“ veröffentlicht worden, das Original heißt „The Burnt Orange Heresy“. Es ist ein Kriminalroman der besonderen Art. Mein Urteil lautet auch nach dem fünften oder sechsten Wiederlesen im Laufe von bald dreißig Jahren einfach: Wow!
Denn dieser dünne Kriminalroman ist tatsächlich ein Buch über Kunstgeschichte in Gestalt der Malerei des 20. Jahrhunderts, ein Buch über die Kunstkritik, über Männlichkeit und die Sucht nach Erfolg und schließlich über die Bedeutung von Kunst. Und Willeford bringt dies auf engstem Raum in einem handlungsstarken Roman unter, zusammen mit mehreren Verbrechen.
James Figueras ist der aufstrebende und ehrgeizige Kunstkritiker, der einem allenfalls mittelmäßigem Leben entkommen und Bedeutung erlangen will. Jacques Debierue, der einst den nihilistischen Surrealismus begründete und nun in Florida lebt, ist das Ziel seiner Anstrengungen: Ihn will er interviewen und eins seiner Bilder sehen, die Debierue in den USA gemalt hat.
Wir begleiten James und seine Freundin Berenice auf ihrem Weg zu dem alten Maler, wir blicken hinter die Kulissen des Betriebs und in die Abgründe der menschlichen Seele.
Eine ganz stark erzählte Geschichte, aufwühlend und fesselnd. Wow!
oh das klingt spannend – und ist nu auf meiner Liste …
Liebe Grüße
Sabine vom 🕷 🕸