Yasmina Reza, Babylon, 2016 Hörbuch 2017 (gelesen von Maren Kroymann)
Amélie Nothomb, Die Kunst, Champagner zu trinken, 2014 Hörbuch 2020 (gelesen von Dana Golombek von Senden)

Zwei schmale Romane von erfolgreichen französischsprachigen Gegenwartsautorinnen, die mich beide nur zum Teil haben überzeugen können.
In „Babylon“ lädt ein Ehepaar Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und Nachbarn zu einer Party in seine Wohnung ein. Wir erleben die Vorbereitungen und die Geselligkeit selbst mit. Später, die Gäste sind gegangen und die Gastgeber liegen schon im Bett, klingelt ihr Nachbar Jean-Lino, der im selben Haus wohnt und erzählt, er habe gerade seine Frau Lydie getötet, mit der er sich auf dem Fest gestritten hatte. Elisabeth, die Gastgeberin, überzeugt sich zusammen mit ihrem Ehemann von, daß dies zutrifft. Nachdem sie ihren Mann zurück ins Bett geschickt hat, hilft sie ihrem Nachbarn dabei, die Leiche seiner Frau loszuwerden.
Die als Ich-Erzählerin auftretende Autorin Nothomb sucht eine Saufkumpanin und findet sie in der jüngeren Petronie, einer Leserin, die zuvor brieflich mit ihr in Kontakt getreten war. Die junge Frau wird später selbst eine erfolgreiche Autorin. Die beiden Frauen unternehmen einiges zusammen, meist begleitet von einer oder zwei Flaschen Champagner, bis die Geschichte tödlich endet.
Beide Romane sind flüssig und eloquent geschrieben, vermitteln ein schönes „Je ne sais quoi“-Gefühl und werden auch sehr gut gelesen. Aber mehr als spritzige Unterhaltung und perlendes Amüsement waren sie für mich nicht, auch wenn man gelegentlich einen Blick in die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen werfen kann.
